custom header picture

Prüfungsordnung

09. Oktober 2013 admin Keine Kommentare

Neue Prüfungsordnung für den B.A. Erziehungs- und Bildungswissenschaft ab WiSe13/14!!!

WIE ES DAZU KAM…

Bereits mit der Einführung des Bachelor-Master-Systems in WiSe 07/08 wurde an der Uni Hamburg und insbesondere im Fach Erziehungswissenschaft durch erste studentische Aktivitäten eine radikale „Reform der Reform“ angestoßen. Dazu gehörten im Besonderen die kritische Auseinanderstzung in verschiedenen Gremien, die Besetzung des Audimax im Wintersemester 2009/10 und die von Studierenden und Lehrenden gemeinsam organisierte Konferenz „Schöne neue Bildung? – Konferenz zur kritischen Reflexion der gegenwärtigen Hochschulgestaltung und zur Entwicklung emanzipatorischer Alternativen“.

Auf der Konferenz und im Anschluss an diese wurden im neugegründeten Fakultätsausschuss für Lehre, Studium und Studienreform anstehende Reformschritte erarbeitet, die es auf verschiedenen Ebenen umzusetzen galt. Zwei Hauptmaßnahmen waren, die mit dem Ba/Ma-System einhergehenden Restriktionen zu überwinden, indem die Modulfristen abgeschafft werden und eine Übergangsregel gefunden wird, die die Trennung von Bachelor und Master auflöst.

Am 16.11.2011 gab es einen Grundsatzbeschluss im Fakultätsrat EPB, mit dem die Entfristung für die grundständige und die Lehramts-Prüfungsordnungen beschlossen wurde. Seitdem gab es auf verschiedenen Ebenen intensive Auseinandersetzungen und Kämpfe, bis die neue grundständige Prüfungsordnung (ohne Fristen und einige andere Verbesserungen) zum WiSe 2013/14 endlich in Kraft getreten ist. Diese gilt nun für alle Studierenden der Bildungs- und Erziehungswissenschaft.

Auch die neue, entfristete Lehramtsprüfungsordnung sollte pünktlich zum Semesterbeginn in Kraft getreten sein. Aufgrund diverser, auch politischer Schwierigkeiten ist dies nicht gelungen, jedoch sollte die Einführung so schnell wie möglich nachgeholt werden. Dafür müssen wir weiter dran bleiben – und dabei gilt, je mehr Auseinandersetzungen und Kämpfe, desto besser.

Zwar haben wir mit der Entfristung einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber damit sind wir noch lange nicht am Ziel. Um die Universität zu einem Ort zu machen, der seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt und an dem freie Persönlichkeitsentfaltung sowie die Bildung mündiger Menschen möglich ist, haben wir noch einiges zu tun. Gehen wir es an!

Im Folgenden könnt ihr euch aber ersteinmal über das bisher Erreichte in der neuen grundständigen Prüfungsordnung informieren.

Master-Desaster: Infoveranstaltung und Aktionsberatung – Do. 19.09. – 15 Uhr – Raum 05 (VMP8)

18. September 2013 admin Keine Kommentare

Aktive Kommiliton_innen aus der Gruppe der abgelehnten Lehramts-Bachelor-Absolvent_innen laden für morgen, Donnerstag, den 19. September zu einer Infoveranstaltung und Aktionsberatung. Sie findet ab 15 Uhr in Raum 05 (VMP8) statt.
Kommt und organisiert euch!
Hier der Einladungstext:

AN ALLE LEHRAMTSSTUDIERENDEN –

und alle, die sich um genügend Masterplätze für alle sorgen

Wir gehören zu der Gruppe der 97 Hamburger Lehramt-Bachelorabsolventen, die dieses Jahr keinen Masterplatz erhalten haben. Wir wenden uns an euch mit dem Aufruf zur Beteiligung an gemeinsamen Aktionen. Genügend Master-Plätze für alle ist das Ziel. Ihr alle könnt in den nächsten Jahren in die Situation kommen, dass ihr selbst und/oder viele eurer Kommilitonen-innen aufgrund absolut unzureichender Masterplätze ebenfalls zum Studienabbruch gezwungen werdet.

WiSe 12/13: ca. 30 abgelehnte Masterbewerbungen.
Wise 13/14: 97 abgelehnte Masterbewerbungen!

Selbst nach abgeschlossenem Nachrückverfahren ist zu erwarten, dass immer noch etliche Masterplätze fehlen werden.

In Zukunft wird der Mangel an Masterplätzen noch größer – wenn wir nichts ändern!

Aufgrund der derzeit gültigen Zulassungsbedingungen, der Hochschulpolitik des Hamburger Senats und der abgelehnten Bewerber aus den Vorjahren wird sich diese Problematik in der Zukunft weiter zuspitzen. Das wollen wir ändern.

Es zählen nicht nur gute Noten in den zulassungsbeschränkten Fächern!

Ein kompliziertes und undurchsichtiges Vergabeverfahren sorgt dafür, dass Noten aus zulassungsfreien Fächern zu einer Ablehnung in z.B. Erziehungswissenschaften führen können. Warum das so ist, wird in unserer und nun auch eurer Facebook-Gruppe „master oder nicht master – UNI HAMBURG WiSe 2013/14“, sowie im Educommsy-Raum „AG Lehramtsmaster“ erläutert.

Schließt Euch uns an! Gemeinsam können wir viel bewirken. Bereits jetzt steht der Hamburger Senat erheblich unter Handlungsdruck. Diesen Druck wollen wir doch öffentliche Aktionen und Aufklärung weiter erhöhen:

Kommt in die Facebook-Gruppe „master oder nicht master – UNI HAMBURG WiSe 2013/14“ und lasst Euch informieren!
und
Tretet dem Educommsy-Raum „AG Lehramtsmaster“ bei!
und
Kommt am Donnerstag den 19. September um 15:00 Uhr in Raum 05 im VMP8 zur Infoveranstaltung und Aktionsberatung!
(Alle zukünftigen Treffen werden in der Facebook-Gruppe bekannt gegeben.)

Eure Senja, Medea, Martha und Jan

PM: Master-Desaster beenden! Schluss mit dem erzwungenem Studienabbruch im Lehramt! Master für alle!

09. September 2013 admin Keine Kommentare

Heute Vormittag fand auf Einladung der Behörde für Wissenschaft und Forschung eine Fachtagung zum „Hamburger-Bachelor-Master -Diskurs“ im westlichen Flügelbau der Universität Hamburg statt. Dies haben einige Studierende sowie die Fachschaftsräte Bildungs- und Erziehungswissenschaft und Lehramt zum Anlass genommen, mit Flugblättern und Transparenten auf das Übergangsproblem vom Bachelor- in das Masterstudium generell und insbesondere auf das aktuelle „Master-Desaster“ im Lehramt aufmerksam zu machen.

(Das Flugblatt, das von uns verteilt wurde, ist hier abzurufen: „Flugblatt zum Master-Desaster“)

Wie bereits in der Presse berichtet wurde, haben auch zum diesjährigen Wintersemester, wie bereits zum Wintersemester 2012/13, nicht alle Lehramtsbachelorabsolvent_innen der Universität Hamburg einen Masterplatz zur Fortsetzung ihres Studiums erhalten. Die Zahl der Ablehnungen hat sich im Vergleich zum letzten Jahr sogar noch einmal mehr als verdreifacht, so werden voraussichtlich rund 100 Studierende der Universität Hamburg dazu gezwungen, ihr Lehramtsstudium vorzeitig abzubrechen und stehen vorerst mit einem nur halben Lehramtsstudium auf der Straße. Denn ein Bachelorabschluss im Lehramt stellt KEINEN berufsqualifizierenden Abschluss dar. Nur mit einem abgeschlossenen Master of Education kann sich auf Referendariatsplätze beworben werden.

Für alle aktuellen und zukünftigen Studierenden bedeutet der Status quo ebenfalls eine weitere Zuspitzung der restriktiven Unkultur des Bachelor-Master-Systems. Durch die fehlenden Masterkapazitäten wird die die Unsicherheit der Studierenden und der Konkurrenzdruck untereinander noch einmal verschärft. Denn in der ’schönen neuen Welt‘ nach Bologna reicht es nicht mehr aus, gut und qualifiziert zu sein, es kommt darauf an, besser als die Anderen zu sein. Dies führt zu einer Studienkultur die nicht nur einem vernünftigen Studium abträglich, sondern auch für die Entwicklung der Wissenschaft rein destruktiv ist.

Die Fachschaftsräte Bildungs- und Erziehungswissenschaften fordern die Universität Hamburg und den Hamburger SPD-Senat dazu auf, allen jetzt betroffenen Lehramtsstudierenden die Weiterführung ihres Studiums zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft alle Lehramtsbachelorabsolvent_innen einen Masterplatz bekommen.

„So sollte der Hamburger SPD-Senat in der zurzeit stattfindenden Überarbeitung des Hamburger Hochschulgesetzes (HmbHG) die Einrichtung von Studiengängen mit dem Master als Regelabschluss ermöglichen, mit entsprechender Zulassung zum Studium.“ sagt Jelka Holzberger vom Fachschaftsrat. Darüber hinaus sehen die Fachschaftsräte den Hamburger Senat in der Pflicht, sich auf Ebene der Kultusministerkonferenz für Rahmenbedingungen, die solche grundlegenden Reformen ermöglichen, einzusetzen.

Update: Das NDR Hamburg Journal hat heute Abend einen kurzen Bericht zu der Tagung gesendet. Er kann hier (NDR Mediathek) bzw. hier (Youtube) nachgesehen werden.

Die taz Hamburg berichtet über das diesjährige Master-Desaster: „Rauswurf aus der Uni“ (12.09.2013)

Gegen den Scheiß müssen wir was machen! – VV zur Masterplatz-Problematik

03. Dezember 2012 admin Keine Kommentare

Einladung zur studentischen Vollversammlung der Lehramt-Studierenden am Donnerstag, 6.12. um 16 Uhr in ESA W, Raum 221

Erstmalig haben zu diesem Wintersemester nicht alle Bachelor-Absolvent_innen der Lehramtsstu­diengänge an der Universität Hamburg einen Masterplatz erhalten. Insgesamt betrifft dies mindes­tens 28 Kommiliton_innen.

Damit ist eingetroffen, wovor wir, der Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft/Lehramt, schon seit Einführung der Bachelor-/Master-Studiengänge immer wieder gewarnt haben: Entgegen anderslau­tender Beteuerungen der letzten Jahre sind nicht ausreichend Masterplätze vorhanden um allen Stu­dierenden den Abschluss ihres Lehramtsstudiums zu ermöglichen. Hieran wird erneut deutlich, dass die künstliche Trennung der Lehramtsstu­diengänge in Bachelor und Master ein dringend zu korri­gierender Grundfehler der Bologna-Reform ist. Denn der Bache­lor-Abschluss entspricht lediglich dem halben Lehramtsstudium.

Die Lehramtsstudierenden, die keinen Mas­terplatz erhalten, können ihr Studium nicht fortsetzen und werden gezwungen ihr Studi­um mit einer Bachelor-Qualifi­zierung abzu­brechen. Diese Situation ist für die Betroffe­nen eine persönliche Kata­strophe: Nach mehreren Semestern Studi­um in der Bache­lor-Mühle werden sie ak­tuell durch ein will­kürliches und absurdes Noten- und Auslese­system gezwungen, ihr Studium abzubre­chen und stehen vor­erst mit einem nur halb­en Lehramtsstudium auf der Straße. Denn einen „Bachelor of Education“ gibt es nicht. Das vollständige Lehramtsstudium ist erst mit dem „Master of Education“ abgeschlos­sen. Durch die nun bestätigten fehlenden Masterkapazitäten steigt zudem noch einmal der Druck auf uns Studierende und fördert das Konkurrenzverhalten untereinan­der.

Wir halten das für einen Skandal, der nicht so einfach hingenommen werden kann!

Gemeinsam mit Vertreter_innen des AStA und euch möchten wir uns deshalb am 6. Dezember auf einer Vollversammlung über das Master-Problem austauschen und diskutieren, wie wir jetzt vorge­hen können, um eine Masterplatz-Garantie für alle zu erreichen. Auf der Vollversammlung könnten dann auch Arbeitsgruppen entstehen, die weitere Aktionen und Proteste planen. Es ist wichtig, dass sich jetzt viele an diesen Aktivitäten beteiligen, damit ein selektionsfreier Bachelor-Master-Über­gang möglichst schnell umgesetzt wird!

Zur Anregung findet ihr sich unten einen Resolutionsentwurf zur Master-Problematik, der am letz­ten Donnerstag auf der FSR-Wahl-Vollversammlung diskutiert wurde.

Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft/Lehramt

Resolutionsentwurf

Pressemitteilung zu den fehlenden Masterplätzen in den Lehramtsstudiengängen

21. November 2012 admin Keine Kommentare

Erstmalig haben zu diesem Wintersemester nicht alle Bachelor-Absolvent_innen der Lehramtsstudiengänge an der Universität Hamburg einen Masterplatz erhalten. Insgesamt betrifft dies mindestens 28 Kommiliton_innen.

Damit ist eingetroffen, wovor der Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft/Lehramt schon seit Einführung der Bachelor-/Master-Studiengänge immer wieder gewarnt hat: Entgegen anderslautenden Beteuerungen der letzten Jahre sind nicht ausreichend Masterplätze vorhanden um allen Studierenden den Abschluss ihres Lehramtsstudiums zu ermöglichen. Außerdem ist die künstliche Trennung der Lehramtsstudiengänge in Bachelor- und Master-Studiengänge ein Grundfehler der Bologna-Reform. Denn der Bachelor-Abschluss entspricht lediglich dem halben Lehramtsstudium.

Die Lehramtsstudierenden, die keinen Masterplatz erhalten, können ihr Studium nicht fortsetzen und werden gezwungen ihr Studium mit einer Bachelor-Qualifizierung (Bachelor of Science oder Bachelor of Arts) abzubrechen. Einen Bachelor of Education gibt es nicht. Das vollständige Lehramtsstudium ist erst mit dem Master of Education abgeschlossen.

Zudem erhöht eine beschränkte Zulassung zu den Masterstudiengängen den Druck auf die Studierenden und fördert das Konkurrenzverhalten untereinander, was einem sinnvollen Studium abträglich ist. Auch in Hinblick auf den Lehrer_innenmangel in Hamburg ist es fatal, mit der Master-Selektion Lehramtsstudierende zu einem Studienabbruch zu zwingen.

Lars Grote vom Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft/Lehramt: „Das ist ein Skandal! Wir fordern die sofortige Umsetzung eines selektionsfreien Bachelor-Master-Übergangs, insbesondere für die Lehramtsstudiengänge.“ Felix Schäfer vom Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft/Lehramt ergänzt: „Ermöglicht werden könnte dies durch eine gleichzeitige Zulassung zum Master für alle (Lehramts-)Studienanfänger_innen, mit der Möglichkeit, das Studium durch einen Bachelorabschluss qualifiziert abzubrechen.“

Tipps für das Überschreiten der Regelstudienzeit im Bachelor-Studium

10. Oktober 2012 admin Keine Kommentare

Den folgenden Text haben wir als Ergänzung zu den Darstellungen der aktuellen Rahmenbedingungen des Studiums im Rahmen der Orientierungseinheit verfasst. Er richtet sich in erster Linie an StudienanfängerInnen, bietet aber sicherlich auch für spätere Semester hilfreiche Hinweise für eine alternative Studienplanung.

MUSS ich den Bachelor denn wirklich in 6 Semestern schaffen?

Diese Frage stellt sich sicher für einige von euch, nachdem ihr in der OE-Woche gehört habt, was ihr alles in den kommenden sechs Semestern studieren sollt. Die Antwort ist ja und nein.

Doch bevor wir dieser Frage nachgehen, noch eine Vorbemerkung: Wir sind der Meinung, dass es sinnvoll ist, das Bachelorstudium auszudehnen, da sechs Semester nicht ausreichen können, um das Studium ausreichend zu vertiefen und auch mal über den „Modulrand“ hinauszuschauen. Hinzu kommt, dass wir Studierende nicht nur Empfänger_innen von „Stoff“ sind, sondern Mitglieder einer Universität, die wir mit gestalten können und müssen. Wir möchten euch daher ermutigen, die Regelstudienzeit nicht als Dogma zu verstehen und euch im Folgenden die nötigen Hinweise für eine alternative Studienplanung geben.

„Für eine konsequente Studienreform“ – Resolution der studentischen Vollversammlung am 23.05.2012

30. Mai 2012 admin Ein Kommentar

Auf der studentischen Vollversammlung am 23. Mai wurde folgende  Resolution „Für eine konsequente Studienreform“ nach intensiver Diskussion mehrheitlich beschlossen. Wir dokumentieren sie hier:

Für eine konsequente Studienreform
Die Studierendenschaft der Universität Hamburg tritt für eine verantwortungsvolle Wissenschaft ein, die auf die Bildung kritisch-mündiger Bürger*Innen und das gesellschaftliche Eingreifen für die Entwicklung von Frieden und allgemeiner Wohlfahrt gerichtet ist. Sie wendet sich damit klar gegen Bildung als „employablity“ (Arbeitsverwendbarkeit) und „just-in-time“ Wissenschaft zur Lieferung unmittelbar profitabler Forschungsergebnisse. Mit diesen Maßstäben für die Entwicklung von Bildung und Wissenschaft haben die Mitglieder der Universität im vergangenen Jahr den „Kampf um die Zukunft“ für die Ausfinanzierung der Hochschule geführt. Sie haben damit auch Einfluß genommen auf das Wissenschaftsverständnis in der Auseinandersetzung um den weiteren Bologna-Prozess. So mußte auf Initiative aus Hamburg die Konferenz der europäischen Minister*Innen für Wissenschaften in Bukarest ihr bisher betriebenes rein marktorientiertes Wissenschaftsverständnis durch die Aufnahme folgender Formulierung relativieren:

„Higher education should be an open process in which students develop intellectual independence and personal self-assuredness alongside disciplinary knowledge and skills. Through the pursuit of academic learning and research, students should acquire the ability confidently to assess situations and ground their actions in critical thought.“

Mit der emanzipatorischen Bildungsabsicht ist es auch an der Uni gelungen, beim „dies academicus“ vom 17. April 2012 Ansprüche für eine weitgehende Revision des Bachelor-Master-Systems für die gesamte Uni zu verallgemeinern. Diese Hervorbringungen wollen wir weiter vorantreiben. Verantwortungsvolle Wissenschaft für Frieden und soziale Gerechtigkeit und ein entsprechendes Studium sind nur möglich,

  • wenn sie befreit werden von den Fristen für Studienverlauf und Prüfungen einschließlich der Regelstudienzeit als Verhaltensnorm für Studierende,
  • wenn die Prüfungen in Zahl und Umfang massiv reduziert werden, damit es um kooperative Erkenntnisentwicklung statt angstgeprägte Abfragerei geht,
  • wenn jedE*r Studierende die Wahl hat in welcher Form sie ihr Prüfungsleistung erbringt (ob Klausur, Referat, Hausarbeit oder andere),
  • wenn die starre Modularisierung zu Gunsten von Wissenschaft im Prozeß überwunden wird,
  • wenn der stete Entwicklungscharakter der Wissenschaft auch Ausdruck findet in der erheblichen Reduzierung des Anteils der Pflichtveranstaltungen (Vorlesungen, Praktika, Seminare, etc), zu Gunsten eigenständiger studentischer Studiengestaltung einschließlich des praktischen Vollzug der Abschaffung von Anwesenheitspflicht,
  • wenn inhaltsfreies Softskillpauken im ABK durch exemplarisch vertiefendes Projektstudium abgelöst wird,
  • wenn es keine Stufungen im Studium (Ba/Ma) mehr gibt, die auf Selektion und Panikmache gerichtet sind,
  • wenn durch BaföG für Alle als Vollzuschuß und die Abschaffung aller Studiengebühren die Bildungssubjekte ohne soziale Bedrängungen handeln können,
  • wenn die Mitglieder der Uni als Subjekte von Bildung und Wissenschaft aus den Erkenntnisprozessen der kritischen Auseinandersetzung mit der Welt heraus auch die volle demokratische Gestaltungshoheit über die Studiengänge haben,
  • wenn die künstliche Trennung der Wissenschaften untereinander in den Fakultäten durch interdisziplinäre Forschung und Lehre überwunden wird,
  • wenn die Hochschulen sozial geöffnet werden durch die Überwindung von Zugangsbeschränkungen.

Von Bürgerschaft, Senat und Wissenschaftsbehörde erwarten wir daher,

  • die Aufhebung aller gesetzlichen Detailvorgaben für die Studiengestaltung,
  • die Abschaffung der privatrechtlichen Akkreditierung zugunsten demokratischer Hochschulstrukturen,
  • die Abschaffung sämtlicher Studiengebühren und ihre volle staatliche Kompensation,
  • die Ausfinanzierung einer verantwortungsvollen Wissenschaft.

Diese hier formulierten Ziele und Neuorientierung von Bildung und Wissenschaft werden wir durch Aufklärungsarbeit und Aktionen auf dem Campus, bei Fakultätsräten, in Bürgerschaft und gegenüber der Behörde solidarisch engagiert verfolgen.

Der „Sudoku-Effekt“ Hochschulen im Teufelskreis der Bürokratie – Diskussion mit Stefan Kühl

30. April 2012 admin 2 Kommentare

Die AG Studienreform im Ausschuss für Studium, Lehre und Studienreform an der Fakultät EPB lädt am 8.Mai zu einer Diskussion mit Prof. Stefan Kühl zum Thema „Der ‚Sudoku-Effekt‘ – Hochschulen im Teufelskreis der Bürokratie“ ein.
Die Veranstaltung findet in der Zeit von 16 – 19 Uhr in Raum 05 (VMP8) statt.

Hier der Einladungstext:

Diskussion und Arbeitsgespräch – Der „Sudoku-Effekt“ Hochschulen im Teufelskreis der Bürokratie.
Wo liegen die Ursachen der wachsenden Bürokratisierung an den Hochschulen? Wie ist die Verschulung der Bachelor- und Masterstudiengänge zu erklären?
Stefan Kühl vertritt die These, dass dafür nicht die Steuerungsphantasien von Hochschulleitungen oder handwerkliches Ungeschick bei der Konzeption der Studiengänge verantwortlich sind, sondern dass es sich hierbei um die ungewollte Nebenfolge einer scheinbar kleinen Veränderung in der Organisation des Studiums handelt: der Einführung der Leistungspunkte als einer neuen Verrechnungseinheit an den Universitäten.
Durch den Zwang, jede einzelne Arbeitsstunde der Studierenden in dieser Zeiteinheit vorauszuplanen, entsteht ein „Sudoku-Effekt“ – die Notwendigkeit, die in Leistungspunkten ausgedrückten Veranstaltungen, Prüfungen und Module so miteinander zu kombinieren, dass das Studium punktemäßig „aufgeht“.
Eine selbst von Computern kaum noch zu beherrschende Komplexität und eine Inflation von Prüfungen zählen ebenso zu den Folgen wie eine permanente weitere Verfeinerung des Regelwerks, das auf seine eigenen Unzulänglichkeiten zu reagieren sucht.

16:00 – 17:30 Uhr Vortrag von Stefan Kühl und Diskussion: „Der Sudoku-Effekt – Hochschulen im Teufelskreis der Bürokratie“
17:30 – 17:45 Uhr Pause
17:45 – 19:00 Uhr Offenes Arbeitsgespräch mit Mitgliedern der Universität: „Der Sudoku-Effekt der Bologna-Reform und mögliche Wege zu seiner Minimierung“

Über den Referenten:
Stefan Kühl ist Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld und arbeitet als Organisationsberater für Unternehmen, Verwaltungen, Ministerien und staatliche Entwicklungshilfeorganisationen. Im Februar 2012 ist von ihm im transcript-Verlag „Der Sudoku-Effekt – Hochschulen im Teufelskreis der Bürokratie. Eine Streitschrift“ erschienen.

Ein kurzer Bericht und Videomitschnitte vom Dies Academicus am 17.04.

19. April 2012 admin Keine Kommentare

http://www.uni-hamburg.de/UHH/DiesAcademicus2012/120417_DiesAcademicus_AbschlussEvent_086c5.jpg[Video-Mitschnitte aktualisiert, 25.04.2012] Am 17.04.2012 hat der uniweite Dies Academicus zum Thema „Bologna 2.0 – Wie wollen wir in Hamburg studieren?“ stattgefunden. Bemerkenswert ist, dass dies seit Beginn des Bologna-Prozesses an der Uni Hamburg der erste Dies Academicus war, auf dem sich mit der Frage der Studienreform beschäftigt wurde.

Die Veranstaltung wurde mit drei Referaten eröffnet: Der Uni-Präsident Dieter Lenzen sprach in seinem Referat zur Frage der „akademischen Freiheit“  und stellte die acht Workshops vor. (zum Skript seiner Rede)

Die Universität als Ort der kritischen Bildung – Ein Abgesang auf das Hohelied des Standorts

18. April 2012 admin Keine Kommentare

Rede zum Dies Academicus „Bologna 2.0 – Wie wollen wir in Hamburg studieren?“ an der Universität Hamburg am 17.04.2012 von Sinah Mielich (Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft, Uni Hamburg)

Einleitung
„Die Universität sind wir, hier und jetzt. Denn es gibt keine Universität ohne eine Verantwortung, hier und jetzt, in Bezug auf das, was kommt. Und wenn wir hier sind, dann weil wir uns, wie mir scheint, Sorgen darüber machen, was heute mit der Universität geschieht, um ihre Zukunft und ihre Verantwortung in Bezug auf das, was kommt.“[1]

So hat Plinio Prado vor zwei Jahren sein Referat auf der Konferenz „Schöne neue Bildung?“ an der Fakultät EPB begonnen. Ich unterstelle uns, euch, Ihnen, dass dies auch auf uns am heutigen Tag zutrifft.
Die Universität als demokratisch verfasste Institution mit gesellschaftlicher Verantwortung und dem Anspruch, Ort der Kritik und des öffentlichen Gebrauchs der Vernunft zu sein, steht aktuell vor einer Vielzahl von Schwierigkeiten.

Seite 1 von 4