PM: Master-Desaster beenden! Schluss mit dem erzwungenem Studienabbruch im Lehramt! Master für alle!

Heute Vormittag fand auf Einladung der Behörde für Wissenschaft und Forschung eine Fachtagung zum „Hamburger-Bachelor-Master -Diskurs“ im westlichen Flügelbau der Universität Hamburg statt. Dies haben einige Studierende sowie die Fachschaftsräte Bildungs- und Erziehungswissenschaft und Lehramt zum Anlass genommen, mit Flugblättern und Transparenten auf das Übergangsproblem vom Bachelor- in das Masterstudium generell und insbesondere auf das aktuelle „Master-Desaster“ im Lehramt aufmerksam zu machen.

(Das Flugblatt, das von uns verteilt wurde, ist hier abzurufen: „Flugblatt zum Master-Desaster“)

Wie bereits in der Presse berichtet wurde, haben auch zum diesjährigen Wintersemester, wie bereits zum Wintersemester 2012/13, nicht alle Lehramtsbachelorabsolvent_innen der Universität Hamburg einen Masterplatz zur Fortsetzung ihres Studiums erhalten. Die Zahl der Ablehnungen hat sich im Vergleich zum letzten Jahr sogar noch einmal mehr als verdreifacht, so werden voraussichtlich rund 100 Studierende der Universität Hamburg dazu gezwungen, ihr Lehramtsstudium vorzeitig abzubrechen und stehen vorerst mit einem nur halben Lehramtsstudium auf der Straße. Denn ein Bachelorabschluss im Lehramt stellt KEINEN berufsqualifizierenden Abschluss dar. Nur mit einem abgeschlossenen Master of Education kann sich auf Referendariatsplätze beworben werden.

Für alle aktuellen und zukünftigen Studierenden bedeutet der Status quo ebenfalls eine weitere Zuspitzung der restriktiven Unkultur des Bachelor-Master-Systems. Durch die fehlenden Masterkapazitäten wird die die Unsicherheit der Studierenden und der Konkurrenzdruck untereinander noch einmal verschärft. Denn in der ’schönen neuen Welt‘ nach Bologna reicht es nicht mehr aus, gut und qualifiziert zu sein, es kommt darauf an, besser als die Anderen zu sein. Dies führt zu einer Studienkultur die nicht nur einem vernünftigen Studium abträglich, sondern auch für die Entwicklung der Wissenschaft rein destruktiv ist.

Die Fachschaftsräte Bildungs- und Erziehungswissenschaften fordern die Universität Hamburg und den Hamburger SPD-Senat dazu auf, allen jetzt betroffenen Lehramtsstudierenden die Weiterführung ihres Studiums zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft alle Lehramtsbachelorabsolvent_innen einen Masterplatz bekommen.

„So sollte der Hamburger SPD-Senat in der zurzeit stattfindenden Überarbeitung des Hamburger Hochschulgesetzes (HmbHG) die Einrichtung von Studiengängen mit dem Master als Regelabschluss ermöglichen, mit entsprechender Zulassung zum Studium.“ sagt Jelka Holzberger vom Fachschaftsrat. Darüber hinaus sehen die Fachschaftsräte den Hamburger Senat in der Pflicht, sich auf Ebene der Kultusministerkonferenz für Rahmenbedingungen, die solche grundlegenden Reformen ermöglichen, einzusetzen.

Update: Das NDR Hamburg Journal hat heute Abend einen kurzen Bericht zu der Tagung gesendet. Er kann hier (NDR Mediathek) bzw. hier (Youtube) nachgesehen werden.

Die taz Hamburg berichtet über das diesjährige Master-Desaster: „Rauswurf aus der Uni“ (12.09.2013)

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