Ergebnispapier der Abschlussveranstaltung der Konferenz „Schöne neue Bildung?“

Ergebnisse der Abschlussveranstaltung der Konferenz „Schöne neue Bildung? – Konferenz zur kritischen Reflexion der gegenwärtigen Hochschulgestaltung und zur Entwicklung emanzipatorischer Alternativen“ an der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie, Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg am 18.06.2010

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Grunddissens:
Radikale Reform der neuen Studiengänge oder Neue Reform „von unten“, auf Grundlage der Rückkehr zu den alten Studiengängen

Vor diesem Hintergrund bestehen folgende Konsense über notwendige Elemente einer Reform:

  • Jedem muss die Möglichkeit offen stehen, ohne neue Bewerbung den Studiengang weiterführend zu studieren (keine Übergangsquote).
  • Die Zahl benoteter Prüfungen muss insbesondere in der Studienanfangsphase erheblich reduziert werden.
  • Es besteht die Aufgabe der ständigen Bestandsaufnahme im gemeinsamen Beteiligungsprozess.
  • Es muss eine größere Wahlfreiheit und Flexibilität im Studium ermöglicht werden.
  • Ein besseres Betreuungsverhältnis muss hergestellt werden (Veränderung des Curricularen Normwerts (CNW).
  • Die Regelstudienzeit muss von einer Normgröße für das Studierverhalten zu einer Normgröße des Studienangebots werden (keine Exmatrikulation wegen Studiendauer).
  • Eine Rückkehr zum Semesterrhythmus ist notwendig.
  • Ein Ausbau der finanziellen und materiellen Ressourcen ist notwendig.
  • Es muss eine Stärkung der inhaltlichen – im Gegensatz zur formalen – Konturierung des Studiums erfolgen, die im Prozess ständig weiter entwickelt wird.
  • Es muss ein institutionalisierter Prozess der kritischen und problembezogenen Auseinandersetzung mit STiNE / Verwaltungsabläufen unter Einbezug aller Statusgruppen und Verantwortlichen begonnen werden.
  • Es muss eine fakultätsöffentliche Reflexion des Anspruchs eines wissenschaftlichen Studiums, besonders in Bezug auf die Frage, was das für die Lehre und Studium bedeutet, stattfinden.
  • Die Wiedereinführung eines Gremientages / -nachmittages ist notwendig.
  • Für die weitere Studienreform ist auch eine hochschulübergreifende Verständigung sinnvoll.

Folgende Reformvorstellungen sind noch umstritten:

  • Erhebliche Reduzierung der abschlussrelevanten benoteten Prüfungen insbesondere in der aufbauenden Studienphase
  • Gestaltung der Studieneingangsphase als inhaltliche Orientierungsphase gegenüber ABK als Berufsqualifizierungsphase
  • Flexibilisierung des Verhältnisses von Leistungspunkten und Veranstaltungen (Einteilung in der Hand der Studierenden)
  • Abschaffung der Anwesenheitskontrolle
  • Abschaffung der Anwesenheitspflicht

Für die Diskussion und Klärung folgender offener Fragen / Konfliktpunkte muss Zeit geschaffen werden:

  • Soll die erste Studienstufe eine Berufsqualifizierung oder eine wissenschaftliche Qualifizierung sein und wie wird sie zertifiziert?
  • Welche neue Konzeption der Verwaltungsarbeit und welche Probleme ergeben sich aus der geänderten Studienstruktur?
  • Warum wird was benotet?
  • Welche Alternativen zur Sequenzierung des Studiums gibt es? (–> Problem Referenzmodell)
  • Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden unter besonderer Berücksichtigung der Einheit von Forschung und Lehre
  • Welcher Wissenschaftsanspruch besteht? Welche Zielvorstellungen sind sinnvoll? Welche Zeitvorstellungen für Wissenschaft ergeben sich daraus?

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