Urnenwahl!
Urnenwahl der Fachschaftsräte Bildungs- u. Erziehungswissenschaft und Lehramt an allgemeinbildenden Schulen 18.12.2014 – 12 – 16 Uhr (Foyer VMP8)
Die heutige Vollversammlung zur Neuwahl der Fachschaftsräte Bildungs- und Erziehungswissenschaft und Lehramt (allgemein bildenden Schulen) war gut besucht.
Es kandidierten und kandidieren jeweils zwei Listen für die beiden Fachschaftsräte.
Auf der Liste 1 „Für politisch engagierte und kritisch informierende Fachschaftsräte“ kandidiert der bisherige FSR mit neu dazugestoßenen Kommilitonen und Kommilitoninnen.
Auf der Liste mit der Nummer 2 kandidiert die Liste „Klarsicht“.
Die Urnenwahl findet am 18.12.2014 in der Zeit von 12 – 16 Uhr im PI-Foyer (VMP8) statt.
Kommt alle und beteiligt euch!
Das Wahlprogramm der Liste 1 (Für politisch engagierte und kritisch informierende Fachschaftsräte) findet ihr im Folgenden:
Wahlprogramm der Liste „Für politisch engagierte und kritisch informierende Fachschaftsräte“ für die Fachschaftsräte Bildungs- und Erziehungswissenschaft und Lehramt an allgemeinbildenden Schulen (Dezember 2014)
Die Befürwortung einer Gesellschaft, die in den letzten Jahren verstärkt nach den Erfordernissen des Marktes ausgerichtet wurde, wird brüchiger. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt die gegenwärtig aus Profit- oder geostrategischen Interessen geführten Kriege ab, es werden Bündnisse geschmiedet, diegegen die zerstörerischen Kürzungen im Bereich Soziales und Kultur zusammenarbeiten und es wird Widerstand gegen den Ausverkauf der Städte organisiert.
An der Universität wird die Bologna-Reform mit all ihren restriktiven Auswirkungen mehr und mehr hinterfragt und sich von ihr abgekehrt. Eine auf Profit, Employability und Marketing orientierte Universität ist nicht in der Lage, ihren Beitrag zur Lösung der drängenden gesellschaftlichen Fragen zu leisten.
Es braucht Bedingungen für kritische Wissenschaften, die bewusst ihre gesellschaftliche Verantwortung für eine Humanisierung der Lebensbedingungen Aller wahrnehmen. Um diese zu schaffen, müssen sich die Mitglieder der Universität (sowie alle Menschen) ihrer Wirkmächtigkeit bewusst werden und sich zumuten, in die gesellschaftlichen Verhältnisse verändernd einzugreifen.
Dazu wollen wir ermuntern!
Unser Anspruch ist die Universität als ein Ort, an dem den Studierenden eine interessegeleitete Gestaltung ihres Studiums möglich ist. Mit der Abschaffung der Studiengebühren, dem Voranschreiten der Studienreform sowie der Novelle des Hamburger Hochschulgesetzes ist eine Kehrtwende bereits begonnen.
Die Entwicklung der Universität hin zu einem emanzipatorischen Bildungsort hängt wesentlich auch von weiterem studentischem Engagement ab.
An der Fortführung und dem Ausbau einer solidarischen studentischen Bewegung für Verbesserungen möchten wir in den kommenden Semestern weiter arbeiten und geben uns dafür das folgende Programm:
I. Hochschulpolitik
a.) Kürzungen und Schuldenbremse
Der politische Senat in Hamburg macht Politik mit der Schuldenbremse. Die verweigerte Berücksichtigung von Inflation und Tarifsteigerungen in den öffentlichen Etats bedeutet die schleichende aber stetige Zerstörung der Einrichtungen für Bildung, Soziales, Kultur und Gesundheit. Dem entgegen kämpfen wir für die politische Orientierung an den realen Bedürfnissen und Bedarfen der Menschen. Eine auskömmliche Finanzierung u.a. der Wissenschaftseinrichtungen ist notwendig für ihre emanzipatorische Grundausrichtung. Geld ist genug da – allemal in der reichen Stadt Hamburg mit der höchsten Millionärsdichte in der BRD.
Wir beteiligen uns an stadtpolitischen Bündnissen gegen die Kürzungspolitik und unterstützen die Aktivitäten des Bündnis gegen Rotstift in dem sich Wohlfahrts- und Sozialverbände, Gewerkschaften, Studierende, Bewegungsorganisationen wie Attac und Dachverbände gegen die Kürzungspolitik im Bildungs- und Sozialbereich organisiert haben.
Wir engagieren uns dafür, dass die Mitglieder der Universität und die Fakultäten gemeinsam für die bedarfsdeckende Finanzierung kämpfen, statt sich untereinander in Konkurrenz um zu knappe Mittel zu begeben.
b.) Studienreform in gesellschaftlicher Verantwortung
Die Studienreform ist in vollem Gange. Mit anderen aktiven und kritischen KommilitonInnen und weiteren Mitgliedern der Universität ist es uns durch kontinuierliche Arbeit und Kämpfe gelungen, einige mit dem Ba/Ma-System eingeführte grundlegende Restriktionen abzuschaffen: So gibt es uniweit (außer in der BWL-Fakultät) keine Modulfristen mehr, die Anwesenheit wird im Lehramt nur noch in einigen wenigen Ausnahmefällen kontrolliert (für die grundständigen Studiengänge ist dieser Prozess ebenfalls in Gang) und wir haben den Bereich „Allgemeine Berufsqualifizierende Kompetenzen“ (ABK) – das Paradebeispiel der Ausrichtung der Universität auf den Arbeitsmarkt und Employability – überwunden.
Vor diesem Hintergrund widmen wir uns nun verstärkt der inhaltlichen Studienreform. Mit der Neugestaltung des Ex-ABK-Bereichs (nun: Fachüberschreitendes Studium, kurz FÜS) als ein Projektstudium verankern wir die Verantwortung der Universität und der Wissenschaft in Bezug auf gesellschaftlich relevante Fragestellungen sowie die Bearbeitung von epochalen Schlüsselproblemen (wie soziale Ungleichheit, Krieg/Frieden, Ökologie, Kommunikation/Kontrolle) sowohl inhaltlich als auch strukturell. So soll dieser Bereich dem Anspruch der Vermittlung von Theorie und Praxis durch kritischen Gesellschaftsbezug und Praxisorientierung gerecht werden und auf alle anderen Studienbereiche ausstrahlen.
Insbesondere zu den aktuell relevanten erziehungswissenschaftlichen Themen Inklusion, Ganztagsbildung und repressive Pädagogik werden wir auch in den kommenden Semestern die Positionsbildung in der Fakultät vorantreiben. Solch einem interessegeleiteten und vertieften Lernprozess stehen jedoch bisher noch die vielen studienbegleitenden und größtenteils abschlussrelevanten Prüfungen massiv entgegen.
Daher werden wir im kommenden Semester mit weiteren Mitgliedern der Fakultät eine erziehungswissenschaftliche Tagung zum (Un-)Sinn von Noten und Prüfungen durchführen. Dies ist ein weiterer Schritt, die seit 2010 in unserer Fakultät artikulierte Forderung, (insbesondere benotete) Prüfungen erheblich zu reduzieren, gemeinsam fundiert umzusetzen.
Zudem wollen wir die Reformierung des Kernpraktikums in den Lehramtsstudiengängen weiter voranbringen: Weniger restriktive Vorgaben (vor allem bei der Anzahl der Hospitationsstunden) und mehr eigenen Gestaltungsspielraum.
Wir werden uns weiter für Strukturen einsetzen, die eine eigenständige und solidarische Gestaltung des Studiums ermöglichen (so z.B. auch der weitere Kampf für die kombinierte Zulassung zu Bachelor und Master), das nicht an den vorgeblichen Erfordernissen des (Arbeits-)Marktes ausgerichtet ist, sondern an den Interessen der Studierenden, Lehrenden und dem Wohl der Gesellschaft.
Wir treiben dies im gesamtuniversitären und hochschulübergreifenden Kontext voran und arbeiten aktiv in den verschiedenen Ausschüssen der Fakultät sowie im Fakultätsrat an konkreten Umsetzungen.
c.) Soziale Öffnung der Hochschule: Gebührenfreiheit
Studiengebühren waren und sind ein wesentliches Instrument zur Kommerzialisierung des Studiums. Nach der erfolgreich erkämpften Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren in Hamburg und bundesweit wollen wir uns dafür einsetzen, dass die übriggebliebenen Verwaltungsgebühren abgeschafft werden. Wir unterstützen Initiativen zur Abschaffung der Langzeitstudiengebühren in den Bundesländern in denen sie noch erhoben werden.
d.) Demokratische Verfassung für Universität und Fakultät
Demokratische Entscheidungsfindung ist eine elementare Grundlage dafür, dass die Mitglieder der Hochschule „zur Entwicklung einer humanen, demokratischen und gerechten Gesellschaft beitragen“ können (Leitbild der Uni).
Wir setzen uns deshalb für den Ausbau demokratischer Mitbestimmungsmöglichkeiten aller Mitgliedergruppen über die Hochschulentwicklung ein. Wir treten ein für die Stärkung der Gremien, demokratische Wahlen, Abschaffung des Hochschulrats, die Beseitigung von strengen Vorgaben für die Studiengestaltung sowie der restriktiven Exmatrikulationsvorschriften.
Für eine fakultäts- und fächerübergreifende Kooperation wollen wir die Gremienaktivitäten stärken, fortführen und aktive Arbeitskreise bilden und fördern.
II. Kritische Information und Vernetzung
Wir wollen die Kooperation mit anderen Fachschaftsaktiven ausbauen und uns für Bedingungen stark machen, die studentische Kooperation ermöglichen.
Dazu gehört im Einzelnen:
a.) Information und Öffentlichkeitsarbeit
Wir haben wöchentliche offene Treffen, sind präsent mit Flugblättern und anderen Publikationen (z.B. der Zeitschrift „PI-Rat“), bieten regelmäßige Sprechzeiten an, pflegen eine FSR-Homepage (www.fsr-erzwiss.de), haben eine Pinnwand und zeitweise Infotische im Foyer als Informations-, Diskussions- und Kommunikationsmöglichkeiten.
b.) Konkrete Hilfestellung
Bei Konflikten in Veranstaltungen, mit DozentInnen oder bei der Studienorganisation bieten wir Hilfestellung in Kooperation mit dem Studierendenzentrum. Dies verstehen wir nicht als ein einseitiges Serviceangebot, sondern vielmehr als Hilfe zur Selbsthilfe. So versuchen wir gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen für Probleme zu finden.
c.) Vernetzung
Wir wollen die Kooperation mit Fachschaftsaktiven, den anderen Fachschaftsräten an der Fakultät (Sonderpädagogik, Wirtschaftspädagogen), mit der Fachschaftsrätekonferenz (FSRK) und den studentischen Fakultätsratsvertreter_innen ausbauen, um uns gemeinsam für die Interessen der Studierenden einzusetzen.
d.) Veranstaltungen und Kulturabende
Mit Veranstaltungen zu aktuellen bildungs- und hochschulpolitischen Themen, Podiumsdiskussionen, Vollversammlungen, Kulturabenden, Konzerten und Partys wollen wir Gelegenheiten für den Austausch zwischen den Mitgliedern der Fakultät fördern. Derartiges Engagement werden wir weiter gerne unterstützen.
Auf der Liste „Für politisch engagierte und kritisch informierende Fachschaftsräte“ kandidieren:
Lehramt
- Katrin Becker (M.Ed. Lehramt, AG Kernpraktikum)
- Lars Grote (M.Ed. Lehramt, FALSS)
- Daniel Kowalski (B.A. Lehramt)
- Tim Manzella (B.A. LaGym)
- Lars Marheinecke (Lehramt)
- Anja Narozny (B.A. Lehramt)
- Meike Ostenhoff (B.A. Lehramt)
- Till Petersen (LOA, Fakultätsrat)
- Sabrina Rozehnal (M.Ed. Lehramt)
- Martin Seeger (B.A. Lehramt)
Grundständig
- Sarah Buck (M.A. Erzwiss.)
- Fabian Fritz (Prom. Erzwiss, Studierendenzentrum)
- Jonas Heinelt (B.A. Erzwiss.)
- Jelka Holzberger (B.A. Erzwiss, FALSS, AG FÜS)
- Jakob Klemm (B.A. Erzwiss)
- Sinah Mielich (Dipl.Päd. Fakultätsrat, FALSS, AG FÜS)
- Florian Muhl (Prom. Erzwiss.)
- Tim Schwanitz (M.A. Erzwiss., Prüfungsausschuss BABE + M.A.)
- Madeleine Weiß (BABE)