Diskussionsveranstaltung zum (Un-)Sinn von Noten und Prüfungen (28.1. 18:00 Uhr)
Wir veranstalten eine Diskussionsveranstaltung zum (Un)sinn von Noten und Prüfungen. Sie wird stattfinden am:
Mittwoch, den 28. Januar,
18 – 20 Uhr, Raum 105,
Von-Melle-Park 8 (PI)
Das Bachelor- und Master-System basiert u.a. auf einer erheblichen Anzahl von studienbegleitenden,(abschlussrelevant) benoteten Prüfungen. So wird,anstatt sich Inhalte interessegeleitet und vertieftanzueignen, nur noch für die Prüfung gelernt. Fürdas Phänomen „so schnell wie möglich möglichst viel lernen, um gute Noten zu erzielen“, was aufgrund der Dichte der Prüfungen und der Relevanz der Noten naheliegend ist, hat sich der Begriff „Bulimielernen“ etabliert. Dies führt auch zu der merkwürdigen Umdeutung des Begriffs „lernen“. Diehäufig gehörte Wendung „Ich muss noch lernen“ lässt „lernen“ zu einem Schimpfwort und zu etwas wirklich ätzendem werden. Dabei kann doch nur lernend diese Welt begriffen und verändert werden.Eigentlich also eine sehr produktive und erfreuliche Angelegenheit.
Seit Einführung des Bachelor- Master-Systems gibtes in der Erziehungswissenschaft eine starke Kritik an der Anzahl der Prüfungen sowie an Noten allgemein. Seit der 2010 durchgeführten Konferenz „Schöne neue Bildung“ gibt es die Forderung die (benoteten) Prüfungen erheblich zu reduzieren, um ein interessegeleitetes Studieren zu ermöglichen. Im Sommersemester möchte diese Fakultät eine Konferenz durchführen, um den (Un-)Sinn von Prüfungen und Noten erziehungswissenschaftlich fundiert zu diskutieren, gemeinsam eine Position zu bilden und mit dieser die Forderung nach der Reduzierung umzusetzen. Dies ist insofern brisant, als es in der Fakultät eine Bewegung von einigen Lehrenden gibt, die die Relevanz von Noten für die Selektion als alternativlos sehen und dementsprechend dafür plädieren, an dieser Fakultät bei der Bewertung der Prüfungen „das Notenspektrum auszuschöpfen“.
Wir wollen mit Euch den Diskussionsprozess anstoßen und grundlegend über die Funktion von Prüfungen und Noten sowie die aktuellen Studienbedingungen sprechen und damit der Konferenzvorbereitung eine Richtung geben.