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Fakultätsrat und „Moninapping“ an der Uni HH

29. Mai 2009 admin Keine Kommentare

Am 27.05.2009  fand eine außerordentliche Sitzung des Fakultätsrates der Fakultät EPB statt. Zu dieser war auch die Unipräsidentin Auweter-Kurtz aka Raketen-Moni geladen. Sie wurde gebührend begrüßt und verabschiedet. Die Themen der Sitzung waren der geplante Uni-Umzug in die Nähe des Bonzenviertels HafenCity und die Finanzumschichtungen innnerhalb der Uni, also auch um die drastischen Kürzungen an der Fakultät EPB im Rahmen des Struktur- und Entwicklungsplans (STEP).

Zur Begrüßung der Präsidentin war der Campus von einigen Aktivist_innen mit bunten Raketen und anderen Plakaten verschönert worden. Die plakatierten Raketen waren mit den aktuellen Mistigkeiten beschriftet worden, die wir am liebsten zum Mond schießen würden: Elite, Hochschulrat, Studiengebühren, Uni-Umzug, unkritischer AStA, STiNE, Effizienzdenken, Zulassungsbeschränkungen usw.

Zum Einmarsch der Präsidentin wurde ihr von der angetretenen Campus Army das extra für diesen Anlass verfasste Ständchen „Stets ein Lied zum Marsch parat“ gebracht. (s.u.) Viva Monika!

Die Sitzung begann mit einem ca. halbstündigen Monolog der Präsidentin in dem sie unter Zuhilfenahme einer etwas veralteten PowerPoint-Präsentation die verschiedenen längst bekannten Szenarien für die Renovierung, den Umbau bzw. die vollständige Verlagerung der Universität auf den Kleinen Grasbrook darstellte. In ihrem ganzen Vortrag nahm sie nicht ein einziges Mal Bezug auf die bei anderen Anlässen geübten Kritiken an den Plänen und auch nicht auf den Beschluss des Fakultätsrats EPB, in dem der Uni-Umzug einstimmig abgelehnt wurde. Alle Anwesenden waren sichtlich genervt von ihrer selbstherrlichen Ignoranz.

In einer Fragerunde befragten sie mehrer Dozent_innen und studentische Vertreter_innen nach ihrer „Vision“ der Universität und äußerten Angst vor ihrer Verwirklichung und der Zerschlagung der Universität. Sie blieb eine befriedigende Antwort schuldig. Prof. Pazzini merkte mit Bezug auf die Präsentation an, dass die „3D-Version einer Excel-Tabelle“ keine Vision sei.

Auch was die im Struktur- und Entwicklungsplan festgeschriebenen Kürzungen betraf, gab es wenig Neues von der Präsidentin zu hören. Sie wiederholte das, was sie bereits im vergangenen Jahr an anderer Stelle dazu gesagt hatte – Kürzungen sind unvermeidlich, eigentlich gibt es sogar mehr Geld – und erging sich ansonsten in inhaltslosen Floskeln.
Nach zwei Stunden war dieses Lehrstück in Ignoranz und Platitüden seitens der Präsidentin vorbei und es gab noch einmal ein Ständchen von der Campus Army & Friends.
Auweter-Kurtz verließ im Anschluss mit ihrem Lakaien schnurstracks den Hörsaal und wähnte sich wohl schon in ihrer Limousine; doch so schnell sollte sie nicht davon kommen.. Als sie vor dem Rechtshaus in ihr Auto stieg, wurde dieses (wie bereits in der Vergangenheit:  http://de.indymedia.org/2009/04/248174.shtml) von ca. 10 Studis blockiert. Sichtlich genervt musste sie ihr Gefährt verlassen und flüchtete über den Uni Campus, gefolgt von einer Gruppe Studierender.

Vor dem Hauptgebäude der Uni versuchte sie dann in ihrem dorthin georderten BMW zu flüchten. Doch dies gelang ihr zunächst nicht, da auch dieser wieder blockiert wurde.
Erst mit Hilfe der herbeigerufenen Polizei gelang ihr schließlich der Abgang.

Aktuelle Presse zum Thema:

– MOPO: „Raketen-Moni“ vor dem Abschuss? – http://www.mopo.de/2009/20090528/hamburg/politik/raketen_moni_vor_dem_abschuss.html (28.05.09)

– WELT: „Ehemalige Vizepräsidenten kritisieren Präsidentin“ – http://www.welt.de/hamburg/article3814007/Ehemalige-Vizepraesidenten-kritisieren-Praesidentin.html (27.05.09)

– FR Online: „Meuterei an der Uni Hamburg“ – http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?em_cnt=1766936&

Fotos:


01 Uni bleibt - Moni fliegt.JPG

02 Raketen - ...auf den Mond.JPG

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04 Moni + PPT.JPG

05 Moni herself.JPG

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Rückblick und Pressespiegel zur Protestwoche

27. April 2009 admin Keine Kommentare

Die Protestwoche an der Fakultät EPB endete am Freitag mit eine Demonstration durch die Innenstadt (siehe vorige Artikel).

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Protestwoche erfolgreich verlaufen ist. Vor allem die Abschlussdemonstration zeigte, dass die PRotestwoche viele Studierende an der Fakultät erreicht hat. Es fanden viele verschiedene Veranstaltungen statt, aus denen sich auch weiter arbeitende Arbeitsgruppen ergaben.

Hier eine Sammlung von On- und Offline-Presse zur Protestwoche vom 20.-24.04.09:

20.04.2009

21.04.2009


22.04.2009

23.04.2009

24.04.2009

Misc.:

Abendblatt berichtet über Gespräch mit Auweter-Kurtz

12. November 2008 admin Keine Kommentare

Das Hamburger Abendblatt hat unsere Presseerklärung vom 9.11. aufgegriffen und berichtet in seiner Ausgabe vom 11.11. über das Gespräch zwischen einer Delegation von drei Studierenden des Fachbereichs Erziehungswissenschaft mit der Uni-Präsidentin Auweter-Kurtz, das am 28.10. im Anschluss an die Vollversammlung vom 27.10. stattgefunden hat.

Das Abendblatt hatte bereits im Oktober relativ ausführlich über die geplanten Kürzungen am Fachbereich berichtet. (siehe hier)

Uni-Präsidentin verliert die Fassung und droht mit „Strafkürzungen“ (PE)

09. November 2008 admin Keine Kommentare

Vollversammlung 5.11.2008 Am vergangenen Mittwoch, den 5. November, versammelten sich ca. 250 Mitglieder des Fachbereichs Erziehungswissenschaft erneut zu einer Vollversammlung, um zu diskutieren, wie die unbegründeten Sparauflagen der Universitätspräsidentin Auweter-Kurtz zurückzuweisen sind.
Gegenstand der Debatten waren unter anderem Äußerungen der Präsidentin bei einem Termin mit einer studentischen Delegation des Fachbereichs in der vorangegangenen Woche. In dem weitgehend sachlichen Gespräch, in dem die Studierenden auch mit Zahlen die Ungerechtigkeit der Sparauflagen belegen konnten, verlor Frau Professor Auweter-Kurtz schließlich die Beherrschung und beendete das Gespräch mit der Drohung: „Ich habe bisher aus der Fakultät EPB nur 9% Mittel herausgezogen. Wenn sie noch weiter laut schreien, dann wird sich das noch verändern, aber nicht in die Richtung in die sie das wollen.“
Damit offenbarte die Präsidentin, dass ihre inneruniversitäre Finanzpolitik von allem anderem als strategischer Entwicklungsplanung bestimmt ist. Die von ihr gewollten Kürzungen sind offenkundig von der Absicht getrieben, eine unliebsame, weil gesellschaftskritische Fakultät abzustrafen. So hatte sie bereits kürzlich den Fakultätsrat der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft für seine Unterstützung der Volksinitiative „Eine Schule für alle“ gerügt. Die Amts-Auffassung von Frau Prof. Auweter-Kurtz, wonach eine Universitäts-Präsidentin willkürlich irgendwo Geld „herausziehen“ oder wie in der Vergangenheit „Maulkörbe“ verpassen könne, ist vorbürgerlich und anti-demokratisch.
Der Glaube, mit der zitierten Drohung sei Gehorsam zu erzwingen, verdeutlicht zugleich, welch autoritäres Menschenbild ihre Verachtung für die Erziehungswissenschaft begründet.

Auf Erstaunen, insbesondere bei den Lehrenden der gesamten Universität, dürfte auch die im Gespräch vorgetragene Rechtfertigung der Präsidentin stoßen, dass durch die Kürzungen keine Lehre verloren ginge, da zum Ausgleich das Lehrdeputat aller ProfesorInnen von 8 auf 9 SWS angehoben worden sei. Eine längerfristige Erhöhung der Lehrdeputats für alle ProfessorInnen ist jedoch nach der Hamburger Lehrverpflichtungsverordnung (LVVO, § 10) nicht rechtens.

An der Versammlung beteiligten sich neben ca. 250 Studierenden auch ein Dutzend Mitglieder des Lehrkörpers sowie Mitarbeiter vom Technischen-, Verwaltungs-, und Bibliothekspersonal. Zwei der Professoren brachten in ihren Redebeiträgen zum Ausdruck welche verheerende und inakzeptablen Wirkung die geplanten Kürzungen auf die Lehrsituation des Fachbereichs haben würden und riefen zur Unnachgiebigkeit bei den Protesten auf.
Beschlossen wurde die Durchführung eines „Dies academicus“ Anfang Dezember. An diesem Tag soll der reguläre Lehrbetrieb ersetzt werden durch eine Auseinandersetzung des gesamten Fachbereichs mit „den (hochschul-)politischen Bedingungen von Forschung, Lehre und Studium, mit ihren Entwicklungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten, sowie mit Handlungsperspektiven.“ Ziel des „Dies Academicus“ soll insbesondere sein, die Sparauflagen zurückzuweisen.
Desweiteren solidarisierte sich die Vollversammlung mit den aktuellen Schülerstreiks in Hamburg, da die schlechten Bedingungen an den Schulen ebenso wie die Kürzungspläne für den Fachbereich Erziehungswissenschaft „im Zusammenhang einer politischen Auseinandersetzung“ stehen, „in der das allgemeine Recht auf Bildung als Teil der Persönlichkeitsentwicklung und -entfaltung immer mehr in Frage gestellt wird.“

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Existentielle finanzielle Einschnitte für die Erziehungwissenschaft geplant

17. Oktober 2008 admin Keine Kommentare

  • Update (22.10.2008):

Im Abendblatt vom 22.10.2008 erschien erneut ein Artikel zum Thema in dem es um die in diesem Zusammenhang spannende Frage der Verwendung von Studiengebühren geht. Es wird getitelt: „Campus-Maut: Streit an Hamburger Uni – Professoren befürchten Zweckentfremdung“. Und in der Tat ist es  bezeichnend wie im aktuellen Fall erst öffentliche Gelder gekürzt und die dadurch entstehende Lücke dann durch Studiengebühren wieder geschlossen werden soll! Auweter-Kurtz kann natürlich nicht verstehen, warum der Fakultätsrat der Fakultät für EP+B die Verwendung von Studiengebühren zur Aufrechterhaltung der bestehenden Lehrkapazitäten ablehnt. Gegenüber dem Abendblatt äußert sie ihr Unverständnis, da die Studierenden doch „zu Recht eine Verbesserung ihrer Betreuung durch die Gebühren erwarten können“…
Im Abendblatt vom 21.10.2008 erschien unter der Überschrift „Uni-Proteste: „Eine Gefahr für die Lehrerausbildung“ ein ausführlicherer Artikel in dem auf den Protest-Brief von Lehrenden unseres Fachbereiches eingegangen wird. Außerdem wird die überraschende Reaktion Auweter-Kurtz‘ dargestellt: „Diese Kritik ist für mich nicht nachvollziehbar“…

  • Update (20.10.2008):

Das Abendblatt vom 20.10. gibt ebenfalls in einer kleinen Notiz mit der Überschrift „Fachbereich in Gefahr?“ unsere PE wieder. (zur Abendblatt-Homepage)

  • Update (18.10.2008):

Die Mopo vom 18.10. berichtet über die geplanten Kürzungen an unserem Fachbereich. (zur Mopo-Homepage)


Die Universitätspräsidentin plant gravierende finanzielle Einschnitte für die Erziehungswissenschaft. Die Fachschaftsräte haben aus diesem Anlass folgende Presseerklärung herausgegeben und laden alle Studierendaen der Fakultät zur studentischen Vollversammlung am Montag, d. 27.10. um 14:00 ein (voraussichtlich im Hörsaal der Erziehungswissenschaft).

Bereits in der vergangenen Woche haben sich die ProfessorInnen des Fachbereichs Erziehungswissenschaft mit einem Protest-Brief an das Uni-Präsidium und die zuständigen Senatorinnen Goetsch und Gundelach gewandt.

PRESSEERKLÄRUNG der Fachschaftsräte Erziehungswissenschaft an der Uni Hamburg

Universitätspräsidentin Auweter-Kurtz plant existentielle finanzielle Einschnitte für die Erziehungswissenschaft

Auweter-Kurtz+EurosMit Macht versucht die Präsidentin der Hamburger Universität Frau Auweter-Kurtz eine neue Verteilung der Finanzen innerhalb der Universität durchzuboxen und gefährdet damit die historisch gewachsene wissenschaftliche Substanz insbesondere der Erziehungswissenschaft und der Lehrerbildung.
Unter dem Vorwand eines „gerechteren“ Verteilungsmodells hat die Präsidentin eine Formel gefunden, welche zu dem Ergebnis führt, dass das Budget der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften um 17% gesteigert wird, das der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sogar um über 20%, während die Geisteswissenschaften und die Juristen weniger Geld erhalten und die Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft mit 11% Budgetkürzung am härtesten getroffen wird.

Dazu Sinah Mielich vom studentischen Fachschaftsrat: “Es erstaunt nicht, dass die Raketenforscherin Frau Auweter-Kurtz die Finanzen von eher sozial orientierten Wissenschaftszweigen zu den wirtschaftlich besonders verwertbaren Disziplinen umverteilt. Hier soll sich offenkundig die Universität den vom CDU-Senat ausgerufenen Wirtschaftsclustern unterwerfen. Soziale Interessen, gesellschaftliche Gesamtverantwortung der Wissenschaften oder gar didaktische Erwägungen vernünftiger Lehre werden einfach in den Wind geschossen.“

Um sowohl eine hohe Betreuungsintensität für die Studierenden zu gewährleisten, als auch einer großen Zahl von Studierenden ein Studium zu ermöglichen, hat sich der Fachbereich Erziehungswissenschaft stets um sehr kostengünstige Lehre bemüht. Dies wird von der Präsidentin nun gegen die Lehrerbildung verwendet: Sie hat eine Absenkung der Betreuungsintensität verordnet und zugleich die Fakultät auf die Beibehaltung der günstigen Lehre verpflichtet. Die Fächer, die in besonderer Weise den persönlichen Kontakt von Lehrenden und Studierenden vorantreiben, werden entsprechend nun mit  Kürzungen belegt, jene, die auf große Vorlesungen setzen, erhalten die Geldspritzen.

Aus inneruniversitärer Sicht nützt diese Umverteilung niemandem: Derweil in der Erziehungswissenschaft mit deutlich weniger Lehrpersonal dieselbe Zahl der Studierenden betreut werden soll wie bisher, wird den Fakultäten mit der Budgeterhöhung eine entsprechend höhere Aufnahme von Studierenden verordnet. Das bedeutet: Studierende in den Naturwissenschaften und den Wirtschaftswissenschaften müssen sich nun mit noch mehr Raumknappheit rumschlagen. Statt sich am didaktisch anspruchsvollsten Konzept der in dieser Sache auch kompetenten Erziehungswissenschaftler zu orientieren, wird die anonymisierte Massenveranstaltung als Maßstab etabliert.

Nach den wiederholten Sparrunden der vergangenen Jahre sind die erneuten Kürzungsauflagen nur unter Aufgabe wichtiger Teilbereiche der bisherigen Lehrerbildung möglich.
Zynisch hat die Präsidentin der Fakultät vorgeschlagen, den durch die Kürzungen verursachten Wegfall  von ca. 15% der bisherigen Lehre durch den Anteil der Studiengebühren auszugleichen, den die Fakultät zugeteilt bekommt.

„Eine Frechheit sondergleichen, die die ganze Heuchelei der Studiengebührendebatte offenbart. Auf diese Weise würden nahezu die gesamten Studiengebühren von den hiesigen Studierenden für die Aufrechterhaltung derselben Lehre ausgegeben, die wir bislang auch hatten. Der Rest geht dann für die Verwaltung der unsinnigen Reformen wie der Einführung des BA/MA-Systems drauf, für welches im übrigen stets eine Verbesserung und nicht eine Verschlechterung der Betreuungsintensität versprochen wurde. Wir haben schon immer gesagt: Studiengebühren dienen nicht der Verbesserung der Studienbedingungen sondern sollen lediglich ausgleichen, was der Staat zu finanzieren nicht bereit ist“ so Florian Muhl, ebenfalls von Fachschaftsrat der Pädagogen.

Sein Mitstreiter Till Petersen: „Die Präsidentin ist nicht mehr haltbar. Ein weiteres Mal bedroht ihr Provinzialismus und Technokratismus wertvolle Errungenschaften der Hamburger Universität.“
Für Montag, den 27. Oktober ist eine studentische Vollversammlung einberufen, auf der politische Aktionen gegen die Sparvorhaben beschlossen werden sollen.