Krieg diskutieren – Friedensursachen schaffen

Diskussionsveranstaltung mit Hartmut Ring (GEW)
am 18.7.24 um 18 Uhr in Raum 105

Wir laden ein zur Diskussionsveranstaltung „Krieg diskutieren – Friedensursachen schaffen. Der Krieg in Gaza als Konflikt in Schule und Hochschule“ am Donnerstag, 18. Juli 2024, 18:00 Uhr, Raum 105 (Von-Melle-Park 8) mit Hartmut Ring, Ausschuss Friedenserziehung der GEW Hamburg

„Die Ereignisse im Nahen Osten wühlen viele Schülerinnen und Schüler auf und können nach den Herbstferien zu Diskussionen und Fragen führen. (…) Es ist unsere Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern beim Verstehen der Situation zu helfen, miteinander über Sorgen und Fragen ins Gespräch zu kommen, die Werte unserer demokratischen und solidarischen Gesellschaft zu vermitteln und den Zusammenhalt der Schulgemeinschaft zu stärken. (…) Diese Konflikte sollen in erster Linie pädagogisch bearbeitet werden. Bei Verletzungen der Gesetze und Störungen des Schulfriedens müssen allerdings auch Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen ergriffen werden.“
Brief der Schulbehörde an alle Schulleitungen der Hamburger staatlichen allgemeinbildenden Schulen, Oktober 2023.

„Friedenserziehung umfaßt drei Kernelemente: die Vermittlung von Friedenskompetenz, die Hinführung zur Friedensfähigkeit sowie die Befähigung zum Friedenshandeln. (…) Friedenskompetenz zielt darauf, Zusammenhänge zu begreifen, Entwicklungen einzuordnen und selbständige Analysen und Strategien zur Auseinandersetzung mit Konflikten und Gewalt entwickeln zu können. (…) Friedenshandeln zielt auf die Beeinflussung politischer Entscheidungen und Entwicklungen auf kommunaler, staatlicher und internationaler Ebene und kann unterschiedliche Formen haben. (…) Friedenserziehung hat die Aufgabe,
zum politischen Engagement zu ermutigen, gerade auch dadurch, daß die Grenzen dieses Friedenshandelns sichtbar gemacht werden und der Handlungsspielraum greifbar ist.“

Günther Gugel, Uli Jäger, „Friedenspädagogik und Friedenserziehung. Zum Inhalt von Friedenserziehung“, 1999.

Wer nicht hören will muss fühlen? Mit aufgeklärter Pädagogik hat es wenig zu tun, wenn in Zeiten zunehmender Militarisierung der internationalen Beziehungen die Schulbehörde den Druck auf die Hamburger Bildungseinrichtungen erhöht, sich an der Durchsetzung der deutschen Staatsräson zu beteiligen – im Zweifel mit „Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen“.

Zeit für eine friedenspädagogische Wende: Aufbauend auf entsprechende Vorhaben aus den 1980er und 1990er Jahren kann und muss Friedensbildung jetzt erst recht Maßstab pädagogischen Handelns sein. Sie ist das Kontra zur selbstherrlichen „Wertevermittlung“ („Wir“ seien die Guten und verteidigten „Demokratie und Menschenrechte“) als Legitimation von Gewalt und Krieg, immer mehr Aufrüstung und Waffenlieferungen.

Wie setzen wir zivile Konfliktlösung gegen die Logik des Militärischen durch? Welche Rolle spielt für eine kritische Urteilsfähigkeit das Wissen um die bis heute wirkende koloniale Geschichte und die ökonomischen und geopolitischen Interessen der europäischen Industriestaaten und der USA an der Kontrolle über das Erdöl der Region und den Suezkanal als Handelsroute? Wie befähigt aufklärerische Schule zu Kritik an den gegenwärtigen Verhältnissen und der Politik im eigenen Land? Wie kann auch durch hiesiges Engagement dazu beigetragen werden, dass die Menschen in Nahost – in Palästina und Israel ebenso wie in den Nachbarstaaten – in Würde und Frieden leben können und insbesondere die seit Jahrzehnten andauernde tiefen Menschenrechtsverletzungen in Gaza beendet werden?

Diese Fragen wollen wir gemeinsam mit Hartmut Ring vom Ausschuss Friedenserziehung der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) erörtern. Er wird einleitend die Hintergründe des Krieges in Gaza beleuchten und ableitend Thesen für Friedenserziehung bilden, auch unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Antisemitismusdebatte. Im Anschluss können wir gemeinsam lebendig diskutieren.

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