Ich war heute bei Eckart Krause in der frisch umgezogenen Bibliothek für Universitätsgeschichte im ESA und habe die Ordner mit Flugblättern und Zeitungsausschnitten von 1969/1970 im Hinblick auf den damaligen Boykott der Studiengebühren durchgesehen, der zur Abschaffung derselben geführt hat.
Ein sehr interessantes Unterfangen! Die eingescannten Kopien der relevanten AStA- und Senat-Infos sind jetzt bei flickr.com online einzusehen…
Es ist frappierend, wie selbstverständlich damals (von Seiten des AStA) gegen Studiengebühren vorgegangen wurde. Kein Vergleich zu dem weichgespülten Wischiwaschi-AStA von heute!
Die Argumente gegen Studiengebühren sind dabei heute dieselben wie damals, denn Studiengebühren sind nach wie vor sozial ungerecht und ausgrenzend.
Und nach wie vor haben wir Studierenden die Möglichkeit, etwas zu bewegen, auch wenn die meisten das nicht zu glauben scheinen!
Lest euch einfach mal das Material von damals durch…
Bericht und Videos aus dem Studier<div style=“text-align: justify“> Am 7.12.2006 setzte sich die Jura-Liste mit ihrem Antrag zur Gründung einer "AG Urabstimmung und Gebührenboykott" durch und drückte sich so um eine sofortige Entscheidung für oder gegen den Studiengebührenboykott herum.<br />Auf video.google.de sind jetzt Videos von Teilen der Stupa-Sitzung online zum Anschauen und "Genießen":<br /></div><ul><li><a href=“http://video.google.de/videoplay?docid=6870301678865744428″>01 – Bericht des AStA (23 Min.)</a></li><li><a href=“http://video.google.de/videoplay?docid=4075800593464577246″>02 – Antrag d.JuraListe v.C.Höft + Rede v.F.Dehnerdt (13 Min.)</a></li><li><a href=“http://video.google.de/videoplay?docid=-4391785497229176374″>03 – P. Schliffke ist gelangweilt + Gegenrede von T.Petersen (3 Min.)</a></li><li><a href=“http://video.google.de/videoplay?docid=7118111163966796316&hl=de“>04 – Abstimmung ohne Debatte über den Antrag der Jura-Liste (3 Min.)</a></li><li><a href=“http://video.google.de/videoplay?docid=-2051372848261357563&hl=de“>05 – Namentliche Abstimmung über den Antrag der Jura-Liste (5 Min.)</a></li><li><a href=“http://video.google.de/videoplay?docid=8546053459357175199&hl=de“>06 – Konfusion um Bildung/Besetzung der AG (5 Min.)</a></li></ul>endenparlament vom 07.12.2006
Gestern nachmittag fand eine hamburgweite Demonstration unter dem Motto „500 €? Schöne Bescherung! Für Solidarität und freie Bildung. Studiengebühren boykottieren!“ statt.
Von unserer Uni aus ging es gegen 16:30 mit ca. 500 Studierenden vom Campus los, am Dammtor kamen dann nochmal ungefähr genausoviele Studierende von der TU Harburg und der HAW dazu. (Auch die HAW hat gestern nachmittag auf einer Vollversammlung mit ungefähr 600-700 Anwesenden für den Boykott gestimmt.)
Dann ging es zusammen lautstark weiter, am Gänsemarkt vorbei zum Axel-Springer-Platz, wo eine Zwischenkundgebung durchgeführt wurde. Dann durch die Einkaufsstraße Große Bleichen weiter zum Alsterhaus am für viel Geld frisch renovierten Jungfernstieg , wo die Abschlusskundgebung stattfand.
Bei Youtube gibt es ein Video von der Demo zu sehen.
Presse zur Demo:
Bei Google-Video gibt es ein Video des Boykott-Chors, der am 06.12.2006 in der Hamburger City gesungen hat. Das Video wurde vor Saturn gedreht, nachdem der Chor vom Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus aufgrund der „Bannmeile“ und von einem anderen Weihnachtsmarkt in der Mönckebergstraße wegen einer angeblich „unerlaubten, da nicht angemeldeten Versammlung“ „vertrieben“ worden war…
Dieses schöne Sofa haben wir am Dienstag organisiert. Es darf momentan allerdings aus Brandschutzgründen momentan pas du tout im PI-Foyer stehen… 😉
We'll see . . .
Am 07.12.2006 fand die Vollversammlung zu den Tops
– Studiengebühren –> Gebührenboykott
– STiNE – Alternativen und Perspektiven
– Besetzung der Fakultätsratssausschüsse
statt.
Es sprachen sich alle 40 Anwesenden für den Boykott der Studiengebühren aus und stimmten einstimmig für folgenden Beschluss:
„Für den Boykott der allgemeinen Studiengebühren“
Wir rufen alle Studierenden dazu auf, sich zum Sommersemester am Boykott der allgemeinen Studiengebühren zu beteiligen und die entsprechenden 550 Euro nicht an die Universität sondern auf ein Treuhandkonto zu überweisen. Wer sich am Boykott beteiligen will, aber aus politischen oder sozialen Gründen keine 500 Euro auf das Treuhandkonto überweisen will oder kann, zahlt 500 Cent. Der AStA ist aufgefordert, die notwendigen finanziellen Mittel zur Bekanntmachung des Boykotts durch Flugblätter und Plakate zur Verfügung zu stellen. Das Präsidium des Studierendenparlaments ist aufgefordert, in den Broschüren zur Wahl des Studierendenparlaments den Boykott anzukündigen und diesen Beschluss zu veröffentlichen.
Zum Thema „STiNE“ wurde zunächst folgender Werbefilm über STiNE von der Homepage der Software-Firma, die für die Umsetzung des Programms zuständig ist, gezeigt:
http://www.datenlotsen.de/index.php?se=576
Danach wurde folgender Beschluss mit 24:1:1 Stimmen abgestimmt:
Beschluss zum ‚Campus Management System’ STiNE
Die Vollversammlung der Erziehungswissenschaft vom 07.12.2006 lehnt die Einführung des ‚Campus Management System’ STiNE ab und fordert die Aussetzung der Implementierung der Software. Die damit einhergehenden Konsequenzen für die Studierenden sind nicht tragbar und das System wird den unterschiedlichen Eigenarten und Anforderungen der einzelnen Studiengänge in keiner Weise gerecht. Die Möglichkeiten der massiven Kontrolle und Überwachung schränken die Gestaltbarkeit eines an den individuellen Lebensumständen und Interessen ausgerichteten Studiums massiv ein.
Diese Entwicklung steht in diametralem Gegensatz zum Leitbild der Universität Hamburg, in dem die freie Entwicklung der Wissenschaft, die Freiheit der Forschung und die Verwirklichung des Rechtes auf wissenschaftliche Bildung verankert ist.
Die Vollversammlung kritisiert den untransparenten und undemokratischen Verlauf der Einführung von STiNE und lehnt das Gesamtprojekt, als elementaren Bestandteil der Entwicklung weg von der freien Universität und hin zu einem Dienstleistungsunternehmen mit Management und Aufsichtsrat, ab.
Wir fordern den Fakultätsrat der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft dazu auf sich dafür einzusetzen, dass STiNE in seiner jetzigen Form abgeschafft und durch ein System ersetzt wird, welches die Verwirklichung des Leitbildes der Universität Hamburg unterstützt, anstatt sie zu behindern.
Dann wurde noch über die durch Studierende zu besetzenden Stellen in den verschiedenen Ausschüssen der Fakultät informiert.