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Verbesserungen gelingen nur durch kritisches Engagement

21. Januar 2009 admin Keine Kommentare

Anlässlich der Urnenwahlen zum Studierendenparlament, die vom 12.-16.1.09 stattfanden, haben wir ein Flugblatt herausgegeben, dass ihr hier herunterladen bzw. im Folgenden lesen könnt:


Verbesserungen gelingen nur durch kritisches Engagement
Eine Erwiderung auf die Trittbrettfahrer von der Juso-Hochschulgruppe

Derzeit verteilt die Hochschulgruppe der SPD-Jugend im Rahmen der Wahlen zum Studierendenparlament fachbereichspezifische Flugblätter. Auch bei den ErziehungswissenschaftlerInnen biedern sich die Freunde der Stellvertreterpolitik („Du bist nicht allein“) an:

„Im Bereich der Erziehungswissenschaften [sic!] mussten wir feststellen, dass die Umstellung auf den Bachelor so schwierig war, wie nirgends sonst. […] Wir haben uns zu jeder Zeit für studierbare und zumutbare Studiengänge stark gemacht und vor allem die Lehrerausbildung im Blick.“

Zumutbarkeit sieht dann so aus: STiNE soll sinnvoll weiter entwickelt werden und Seminarüberschneidungen die eh nicht vermeidbar sind, müssen wenigstens transparent gemacht werden.
Den Konflikt in der Erziehungswissenschaft haben die Jusos also nicht verstanden: Die Probleme mit dem Bachelor-System sind in der Erziehungswissenschaft nicht grundsätzlich verschieden von denen in anderen Fächern: unsinnige Anwesenheitskontrollen, starre inhaltliche Vorgaben, Dauerstress durch permanente Leistungskontrollen und ein auf Konkurrenz statt Kooperation ausgelegtes Pauksystem. Nirgendwo jedoch ist der Widerspruch zwischen diesen Studienbedingungen und den emanzipatorischen Ansprüchen der Wissenschaft so hoch wie in der Pädagogik. Die Studierenden des ersten Bachelorjahrgangs formulierten dies in einer Vollversammlungserklärung Ende 2007 so:

Lernmotivation ist unter diesen Bedingungen nicht die Aneignung und Entwicklung von Erkenntnissen zur erweiterten Handlungsfähigkeit, sondern Angst: Angst vor nicht bestehen von Modulen, Angst vor Exmatrikulation, Angst vor „individuellem Scheitern“. Was aber sollen das für Pädagogen werden, die als Lernmotivation selber nur die Angst kennen lernen? […] Wir wollen Bildung und Wissenschaft, die die Herausbildung verantwortungsbewusster Persönlichkeiten ermöglicht, die Muße für politisches Engagement und kulturelle Entfaltung haben.“

Aus dieser Grundsatzkritik heraus ist es den betroffenen Studierenden gemeinsam mit dem FSR gelungen, bereits einige Relativierungen der Restriktionen zu erwirken.
Die stetige öffentliche Rechtfertigung des Bachelor-Master-Systems und das wiederholte Lob für STiNE durch den momentan Juso-dominierten AStA war hier das Gegenteil der behaupteten „Unterstützung“.
Mit kritischer Eigentätigkeit von Studieren und dem Engagement für emanzipatorische Wissenschaft haben die Juso-HSG und ihre AStA-Koalitionäre ohnehin große Schwierigkeiten:

  • Die Solidarität mit den Kämpfen gegen die Kürzungspolititk bei der Lehrerbildung verweigern die stolzen Freunde der Uni-Präsidentin fortgesetzt mit der Begründung „keine undifferenzierten Proteste“ zu unterstützen.
  • Zur Besetzungsaktion für einen notwendigen größeren studentisch-selbstverwalteten Raum im letzten Semester bestanden sie auf „Neutralität“, weil man immer „beide Seiten“ berücksichtigen müsse.
  • Der von der Mehrzahl der Fachschaftsräte mitinitiierte Boykott der Studiengebühren als solidarische Aktion mehrerer tausend Studierender ließ ihnen offenkundig zu wenig Raum für ihren „Wir-kämpfen-für-Dich“-Populismus, so dass sie ihn nach Kräften sabotierten.

Der ewig angepassten Juso-HSG entgegen entwickelt sich derzeit eine solidarische Widerstandskultur in der Erziehungswissenschaft. Ein AStA, der dies wirklich unterstützt, wäre hier sehr förderlich.

Daher rufen wir alle Studierenden auf, sich an den Wahlen zum Studierendenparlament zu beteiligen und für Listen zu votieren, die

  • klare Opposition zur radikalen Verwertungsorientierung von Senat und Uni-Präsidium beziehen,
  • kritisches Engagement der Studierenden unterstützen und fördern,
  • für Gebührenfreiheit, die Überwindung des Bachelor-Systems, den Ausstieg aus STiNE und einen kritischen Gesellschaftsbezug der Wissenschaften zu kämpfen bereit sind.

Urnenwahl zum Studierendenparlament: 12. – 16.01.2009

Hochschulreformen als „Privilegierungsprogramm für ohnehin Begünstigte“

30. Juli 2007 admin Keine Kommentare

Auf Telepolis gab es heute ein interessantes Gespräch mit Torsten Bultman vom Bund demokratischer Wissenschaftler zu lesen. Es geht um die Forderung nach einer unternehmerischen Hochschule und die Folgen von Studiengebühren, Bolognaprozess und Exzellenzinitiative. Hier geht es zu dem Artikel bei Telepolis

Pressespiegel – Abendblatt – 16.03.07 – Stine-News + Eckart Krause

18. März 2007 admin Keine Kommentare

Im Abendblatt waren vorgestern zwei interessante Artikel zu lesen:
1. Ein Artikel über die von Eckart Krause gemanagte Sammlung zur Universitätsgeschichte im Hauptgebäude der Uni an der Edmund-Siemers-Allee. (aus der auch die vor ein paar Wochen hier veröffentlichten Flugblätter zum Gebührenboykott von 1970 stammen)
2. Ein Artikel über Stine und ihre erneuten Anlaufschwierigkeiten…

Material zum Hamburger Gebührenboykott von 1970 online

16. Dezember 2006 admin Keine Kommentare

Ich war heute bei Eckart Krause in der frisch umgezogenen Bibliothek für Universitätsgeschichte im ESA und habe die Ordner mit Flugblättern und Zeitungsausschnitten von 1969/1970 im Hinblick auf den damaligen Boykott der Studiengebühren durchgesehen, der zur Abschaffung derselben geführt hat.
Ein sehr interessantes Unterfangen! Die eingescannten Kopien der relevanten AStA- und Senat-Infos sind jetzt bei flickr.com online einzusehen…
Es ist frappierend, wie selbstverständlich damals (von Seiten des AStA) gegen Studiengebühren vorgegangen wurde. Kein Vergleich zu dem weichgespülten Wischiwaschi-AStA von heute!
Die Argumente gegen Studiengebühren sind dabei heute dieselben wie damals, denn Studiengebühren sind nach wie vor sozial ungerecht und ausgrenzend.
Und nach wie vor haben wir Studierenden die Möglichkeit, etwas zu bewegen, auch wenn die meisten das nicht zu glauben scheinen!
Lest euch einfach mal das Material von damals durch…

 

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